05.03
2025

Rauf aufs Fahrrad: Inspektion und Frühlingscheck

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Na, spürst du es auch schon? Der Frühling kommt! Zeit, dein Bike aus dem Winterschlaf zu holen und es einmal gründlich durchzuchecken oder zur Fahrrad-Inspektion zu bringen. Wir haben dir wertvolle Tipps für den Besuch beim Profi und die DIY-Variante zusammengestellt.

Fahrrad-Inspektion: wann und wie oft?

Das Auto muss alle zwei Jahre zum TÜV, klar. Aber gibt‘s für dein Fahrrad auch einen regelmäßigen Check? Kurz gesagt: keinen verpflichtenden. Sinnvoll ist es aber trotzdem, das Rad hin und wieder zur Inspektion beim Profi zu bringen: etwa alle 2.000 Kilometer oder einmal im Jahr. Besonders, wenn du viel mit dem Rad unterwegs bist, solltest du aber auch zwischendurch ein paar Dinge checken. So kannst du sicher sein, dass dir beim Fahren nichts passiert und vermeidest Bußgelder. Denn auch, wenn es keinen Fahrrad-TÜV gibt, muss dein Fahrrad verkehrstauglich nach StVZO (Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung) sein.

Die Checkliste: Was du regelmäßig selbst machen kannst

Reifen aufpumpen, Licht testen und fertig? Guter Anfang – aber längst nicht alles, wenn du mit einem sicheren Rad unterwegs sein willst. Unsere Checkliste zeigt dir, was du (am besten alle paar Monate) selbst machen kannst, um dein Fahrrad fit zu halten.

Putzen

1. Putzen

Klingt banal, ist aber wichtig. Denn, wenn das Rad sauber ist, entdeckst du schneller zum Beispiel kleine Risse im Rahmen. (Außerdem sieht ein geputztes Bike einfach besser aus.)

Rahmen check

2. Rahmen checken

Siehe unter „Putzen“: Schau dir dein Fahrrad genau an und suche nach eventuellen Beschädigungen. Wenn du etwas entdeckst, solltest du unbedingt in einer Werkstatt prüfen lassen, ob es nur ein Lackschaden ist – oder ein echter Riss, der dazu führen kann, dass der Rahmen bricht.

Schrauben nachziehen

3. Schrauben nachziehen

Geh einmal alle Schrauben und andere verbindenden Teile durch und schau, ob sie noch festsitzen. Wenn nicht: unbedingt nachziehen – und falls du dir unsicher bist, ab zum Profi mit dem Rad. Denn wenn am Sattel oder am Vorbau mit Lenker irgendwas locker ist, kann das richtig gefährlich werden.

Kette reinigen fetten

4. Kette säubern und fetten

Nicht nur, weil es so schön klingt: Kettenfett ist wichtig, damit dein Fahrrad smooth fährt, sich leicht schalten lässt und die Kette dir lange erhalten bleibt.

Bevor du die Kette einfettest, musst du sie reinigen. Das geht am besten mit einer speziellen Ketten- oder einer nicht ganz so speziellen Zahnbürste, mit der du erstmal grobe Verschmutzungen löst. Anschließend kannst du die Kette noch einmal mit etwas warmem Wasser abspülen. Ist sie sehr dreckig, füg einfach ein paar Tropfen Spüli hinzu. Zum Schluss trocknest du die Kette gut ab und fettest sie schließlich mit Kettenöl oder einem anderen Schmiermittel gut ein.

Wichtig:
Lass die Kette nicht an der Luft trocken. Das dauert relativ lange und kann dazu führen, dass sich Rost bildet. 

Licht bremse check

5. Licht und Bremsen checken

Logischer Schritt: Teste, ob dein Licht und die Bremsen funktionieren.

Luftpumpe

6. Reifen aufpumpen

Fahrradreifen verlieren ständig und ganz langsam Luft – auch, wenn sie völlig intakt sind. Das liegt daran, dass die Stickstoff- und Sauerstoffmoleküle in der Luft suuuuuuper klein sind und sich so nach und nach durch den Schlauch und den Mantel schummeln können.  
Darum ist es sinnvoll, die Reifen ungefähr einmal im Monat aufzupumpen. 

Aber wie voll sollte so ein Reifen eigentlich sein? Das lässt sich nicht pauschal beantworten. Der ideale Luftdruck hängt zum Beispiel davon ab, wie breit die Reifen sind und welches Gewicht sie durch die Gegend fahren. Als Orientierung findest du seitlich am Reifen den minimalen und maximalen Luftdruck, angegeben in BAR. Darüber hinaus gilt: je dünner der Reifen, desto mehr Luftdruck, Vorderreifen brauchen weniger Luft als Hinterreifen und für jedes Kilo Körpergewicht unter oder über 75 Kilo sollte der Luftdruck um 1 % sinken oder steigen.

Messen kannst du den Reifendruck am besten mit einem kleinen Luftdruckmesser speziell für Fahrräder. Solche Manometer gibt es für unterschiedliche Ventile und meist schon für 10 bis 20 Euro.

Probefahrt

7. Probefahrt

Zu guter Letzt solltest du immer eine kleine Probefahrt machen, besonders, wenn du eine längere Tour mit dem Rad planst. Fühlt sich beim Fahren alles wie immer an? Hakt es irgendwo? Funktionieren die Bremsen auch, wenn du etwas schneller oder bei Nässe unterwegs bist

Wann gilt ein Fahrrad als verkehrssicher
nach StVZO?

Damit du bei einer Verkehrskontrolle keinen Ärger bekommst, sollte dein Bike ein paar grundsätzliche Anforderungen erfüllen. Es braucht:

  • zwei Bremsen, die unabhängig voneinander funktionieren
  • eine helltönende Klingel
  • einen weißen Scheinwerfer und einen roten Rückstrahler
  • einen Dynamo mit mindestens 3 Watt und 6 Volt oder ein batteriebetriebenes Licht (mit expliziter StVZO-Zulassung)
  • vorne und hinten jeweils zwei Katzenaugen (offiziell: „gelbe Speichenrückstrahler“) oder weißes reflektierendes Material an der Speiche, den Felge oder den Reifen
  • fest verschraubte Pedalen, von denen du nicht abrutscht und die mit je zwei gelben Rückstrahlern versehen sind
  • ein rotes Rücklicht oder ein roter Großflächenrückstrahler mit „Z“-Kennzeichnung
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Was sollte bei der Fahrrad-Inspektion vom Profi beachtet werden?

Welche Dinge du an deinem Rad selbst checkst und reparierst, hängt vor allem davon ab, was du dir zutraust. Dabei gilt grundsätzlich: Bist du dir unsicher, mach es nicht selbst. Das gilt besonders für alles, was mit den Bremsen oder mit Schrauben am Vorbau und am Lenker zu tun hat. Wenn hier etwas nicht richtig sitzt, kann das schnell gefährlich werden. Die Elektrik an E-Bikes gehört übrigens immer in Experten-Hände.

Meistens bieten Werkstätten die Fahrrad-Inspektion zu einem Festpreis an. Dieser variiert je nach Fahrradtyp und Umfang des Checks – und ist manchmal niedriger, wenn du dein Rad da zur Inspektion bringst, wo du es gekauft hast. Auf jeden Fall lohnt es sich, zwei bis drei Anbieter zu vergleichen. Das gilt vor allem, wenn du davon ausgehst, dass auch Reparaturen gemacht oder Verschleißteile ausgetauscht werden müssen. Denn das wird, natürlich, extra berechnet.

Noch ein Tipp: Wenn du dein Fahrrad zu einem bestimmten Termin brauchst, kümmere dich möglichst frühzeitig um die Inspektion. Gerade im Frühjahr sind viele Werkstätten ausgebucht und haben lange Wartezeiten. Einige nehmen dann zeitweise sogar gar keine Räder mehr an.